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Fenster streichen

Die Wahl des richtigen Anstrichstoffs richtet sich nach der Holzart (Nadel- oder Laubholz) und dem gewünschten Anstrichsystem (deckend oder lasierend). Dabei stehen lösungsmittelhaltige (LH) sowie wasserverdünnbare (WV) Anstrichstoffe zur Verfügung.

Die Werkzeuge

  1. Spezial-Flachpinsel mit geschlitzter Kunststoffborste für wasserverdünnbare Anstrichstoffe
  2. Flachpinsel
  3. Plattpinsel
  4. Fensterpinsel
  5. Ringpinsel
  6. Japanspachtel
  7. Schleifklotz mit Schleifpapier (Körnung 180 und 220)


Streichfolge

  1. Wir empfehlen folgende Streichfolge:
  2. Rahmen-Falz
  3. Fensterrahmen
  4. Fensterflügel-Falz
  5. Fensterflügel-Querhölzer
  6. senkr. Hölzer des Fensterflügels

Vor Arbeitsbeginn die Verarbeitungshinweise Herstellers beachten! 

Hinweis
Bei ungünstigem Wetter oder bei Taufeuchte dürfen Fensteranstriche im Freien nicht durchgeführt werden. Bei harzreichen Hölzern sind dunkle Außenanstriche zu vermeiden, da sie eine Erwärmung des Holzes bis zu 80 Grad hervorrufen und somit einen Harzaustritt verstärken.


Erstanstrich auf Nadelholz
(Fichte, Kiefer)

A. Deckender Anstrich mit Alkydharzlack (LH) oder Acryllack (WV)

Der chemische Holzschutz wird als Nebenleistung des Fensterherstellers vorausgesetzt. Anschleifen mit Körnung 180.
Erstanstrich mit Fenstergrund. Nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Zweiter Zwischenanstrich mit Alkydharzlack bzw. Acryllack. Nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Schlussanstrich mit Alkydharzlack bzw. Acryllack.

B. Lasierender Anstrich mit Dickschichtlasur (LH) oder Acryllasur (WV)

Vorbehandlung wie Nr. 1 oben.
Die nachfolgenden Arbeitsgänge sind wie bei einem Lasuranstrich auf Laubholz durchzuführen.


Erstanstrich auf Laubholz
(einheim. od. Tropenholz)

A. Deckender Anstrich mit Alkydharzlack (LH) oder Acryllack (WV)

Der deckende Anstrich auf Laubhölzer ist nicht üblich. Chemischer Holzschutz ist bei Laubhölzern nicht erforderlich.
Erstanstrich mit Fenstergrund. Nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Zweiter Zwischenanstrich mit Alkydharzlack bzw. Acryllack. Nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Schlussanstrich mit Alkydharzlack bzw. Acryllack.

B. Lasierender Anstrich mit Dickschichtlasur (LH) oder Acryllasur (WV)

Chemischer Holzschutz ist bei Laubhölzern nicht erforderlich. Das Holz wird mit Körnung 180 leicht angeraut.
Erster Anstrich mit Alkyd- oder Acryllasur, nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Zweiter Zwischenanstrich mit Dicktschichtlasur oder Acryllasur. Nach dem Durchtrocknen Zwischenschliff mit Körnung 220.
Schlussanstrich mit Alkyd- oder Acryllasur.

Hinweis:
Für den Außenbereich empfehlen wir, zum Erreichen einer ausreichenden Wetterbeständigkeit nur mittel- bis dunkelgetönte Lasurfarbtöne einzusetzen. Das farbige Aussehen des Lasuranstriches wird von der Holzart und vom Saugvermögen des Holzes beeinflusst. Imprägnierlasuren mit geringer Trockenfilmdicke sollen möglichst nicht eingesetzt werden. Am besten eignen sich Alkydharz/Acryllasuren mit einem Mindestfestkörpergehalt von 35%.


Erneuerungsanstrich

A. Deckender Anstrich

Gut erhaltene Anstriche mit Salmiakwasser reinigen und mit Körnung 180 anschleifen. Abblätternde, rissige Anstriche bis zum Holzgrund durch Abbeizen, Abschleifen oder mit Heißluft entfernen. Dabei sind vermorschte und dunkelgefärbte Holzflächen bis zum gesunden Holz abzuschleifen. Freigelegten Holzgrund außen mit Holzschutzgrund imprägnieren.

Abbeizmittel werden mit einem Spezialpinsel (Fibre-Kunststoffborsten) unter Verwendung von Gummihandschuhen und Schutzbrille aufgetragen. Nach der Einwirkzeit platzt der alte Farbauftrag blasenförmig auf und wird mit einem Stoßspachtel oder einem Dreikantschaber abgetragen. Auf den richtigen Zeitpunkt achten, sonst wird die alte Farbe wieder fest. Eventuell sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich.

Risse mit Alkydharz- oder Ölspachtel schließen. Schlecht haftenden Kitt im Glasfalz erneuern, vorhandene Beschläge aus Stahl entrosten und mit Rostschutzgrund zweimal vorstreichen.

Der abschließende Anstrichaufbau ist wie bei einem Erstanstrich auszuführen. Vorbehandelte Beschläge werden mit gleicher Farbe gestrichen.

Hinweis:
Bei Renovierungsanstrichen sollten wieder die bis dahin verwendeten Anstrichstoffe benutzt werden. Flächige Spachtelungen auf Holz im Außenbereich sind nicht zulässig.

B. Lasierender Anstrich

Gut erhaltene Anstriche gründlich reinigen und mit Körnung 180 anschleifen. Sind Lasurflächen schadhaft, ist der alte Anstrich abzuschleifen. Vergraute Holzflächen bis zum gesunden Holz abschleifen und mit Lasuranstrichstoff im Farbton des Fensters beilasieren. Freigelegte Holzflächen außen vorher mit Holzschutzgrund imprägnieren.

Werden Abbeizmittel eingesetzt, sind die unter Punkt A aufgeführten Hinweise zu beachten.

Zum Verspachteln von Rissen ist statt Spachtel ein im Farbton passender Holzkitt zu verwenden. Ausgebrochenen Fensterkitt im Glasfalz ersetzen.


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